Wer weiß schon, ob ich Dir nicht nahe bin
Worte, die Gedanken machen. Und Tränen.
Ich werde Dir fehlen, Du wirst Dich fragen, warum ich nicht mehr da bin, und Du wirst traurig sein. Einen geliebten Menschen zu verlieren ist immer schmerzhaft, am schlimmsten jedoch dürfte der Verlust eines Kindes sein, weil das nicht der natürlichen Ordnung der Dinge entspricht. Aber die Vorstellung von der Zeit ist eine menschliche Erfindung. Ich glaube, die Römer haben den ersten Kalender mit Tagen, Monaten und Jahren ersonnen. Mir kommt es vor, als hätte ich ewig gelebt. Vielleicht habe ich das auch.
Ich hatte nie das Gefühl, ganz von dieser Welt zu sein. Eines Tages enden wir alle dort, wo ich jetzt bin. Unser Körper macht uns füreinander sichtbar; unsere Seele stirbt nicht. Wer weiß schon, ob ich Dir nicht nahe bin und um Dich herumtanze, wenn Du dort oben auf dem Felsen sitzt, auch wenn Du mich nicht sehen kannst?
aus: Das Mädchen auf den Klippen, Lucinda Riley
vom 7. November 2013
can I make it better, with the lights turned on?
Maybe I had said, something that was wrong
Can I make it better, with the lights turned onCould I be, was I there?
It felt so crystal in the air
I still want to drown, whenever you leave
Please teach me gently, how to breatheAnd I’ll cross oceans, like never before
So you can feel the way I feel it too
And I’ll mirror images back at you
So you can see the way I feel it tooMaybe I had said, something that was wrong
Can I make it better, with the lights turned on
» The XX – Shelter
vom 19. Oktober 2013
vergessen
wenn es nacht ist und tief, dann wiegt die einsamkeit uns am schlaf vorbei in die tausend fragezeichen hinter dem warum. nah sind wir uns, wie wir uns näher nicht sein könnten. nur ertragen können wir es nicht.
aber betäuben können wir uns, du und ich. den rausch fühlen und das chaos bestimmen. wir können uns neben herzen legen, belieben und verlassen.
aber eines kann ich nicht: vergessen.
vom 3. Oktober 2013
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Politisch motivierte Unterhaltung
Ein Nachwort zur ‘hart aber fair’-Sendung am 30.09.2013
Ich weiß nicht, ob Du den Sachverhalt verfolgst, ob er Dir zu banal ist oder einfach uninteressant, weil politisch motiviertes Machtgeplänkel zur Demonstration des total ‘offenen’ Diskurses in einem natürlich (!) absolut freien Sprachrohr.
Ich fasse den Handlungsstrang also kurz zusammen:
In einer Sendung des ÖRR trafen sich unsere Politgenies Norbert Röttgen (CDU), Sahra Wagenknecht (DIE LINKE), Frank Lehmann, Bernd Lucke (AfD) und Ralf Stegner (SPD) zum munter einstudierten Schlagabtausch unter dem klasse Titel: “Steuern, Schulden, Eurorettung – werden wir jetzt abkassiert?” (Zum Podcast.)
Falls jemanden die Antwort interessiert: ja, werden wir. Aber dafür hätte man keine Diskussion initiieren müssen um dem Bürger einen möglichen variablen Ausgang zu suggerieren. Das hätte dann natürlich nichts mit dem Unterhaltungswert von Politsoaps zu tun – doch das nur am Rande.
Tatsächlich interessant wurde es erst, als das Schäfchen des ÖRR der Moderator Herr Plasberg in der guten alten Journalistenschule grabbelte, um dem Teilnehmer auf den Zahn zu fühlen, bei dem es versprach am spannendsten zu werden:
Er wies den Mitbegründer der AfD auf seinen womöglich rechtspolitisch motivierten Wortschatz hin, mit welchem er in seinen Reden unserer Demokratie eine Entartung ihrerselbst beipflichtet.
Da schlagen die Alarmglocken der Einfältigkeit fraglos Sturm. Und der rechts verlängerte Arm unserer Parteienlandschaft konnte kaum mehr, als sich auf Vergleiche mit anderen Wissenschaften berufen, die den Begriff in einem völlig anderen Kontext verwenden. Ja bravo, noch jemand Popcorn?
Ich weiß kaum, wo ich zuerst anfangen soll, denn wohin ich auch schaue – das dargebotene Schauspiel war aus jedem Blickwinkel einfach nur schwach.
Der Professor und die Reflektion
Da haben wir zunächst einmal den Professor der Volkswirtschaftslehre, Herrn Lucke. Man mag von seinem politischen Kurs halten, was man will – aber in dem Moment, in dem er sich mit einem Parteiprogramm zur Wahl stellt und Politik machen will, hebt er sich selbst in einen Bereich der Verantwortung, der zur Reflektion zwingen muss. Ein Mensch, der den Kurs Deutschlands mitbestimmen will – als selbsternannte Alternative – muss sich der Identifikation mit dem Land bewusst sein. Dazu zählt auch seine Geschichte und die Teile davon, in denen wir (unsere Vorgenerationen) als Kollektiv verdammt nochmal Scheiße gebaut haben.
Natürlich ist das Wort der Entartung nicht zur Zeit des Nationalsozialismus entstanden, aber hier wurde es für rassistisch-populistische Zwecke missbraucht. In einer Zeit (oh diese Floskel..), in der in anderen Ländern mit nationalsozialistischer Symbolik gegen unsere Regierung Stimmung gemacht wird, ist das ein denkbar falsches Zeichen.
Eine Partei / ein Parteimitglied, die/das sich dessen nicht bewusst ist oder bewusst sein will, spricht sich selbst seine Wählbarkeit ab. Da man einem lehrenden Professor soviel kognitives Vermögen durchaus unterstellen können sollte, liegt der Verdacht einer gezielten Mobilmachung nunmal nicht fern.
Der Unterhalter und die Profession
Dass dieser Sachverhalt ein gefundenes Fressen für eine Pseudo-Diskussionsrunde zur besten Unterhaltungszeit im deutschen Fernsehen ist, machen wir uns mal nichts vor, dürfte ebenso wenig überraschend wie klar sein. Diese Sendung ist überhaupt nicht zum demokratisch dialogischen Lösungsfindungsprozess konzipiert. Es ist vielmehr ein darstellendes Spiel der Partei- und der Selbstprofilierung aller Beteiligten unter dem Vorwand einer politisch motivierten Diskussion im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Wer sich also verwundbar zeigt, wird angegriffen und im Sinne einer inszenierten Spannungskurve ausgenommen wie ein Festtagsbraten. Das spricht sicher nicht für Qualität, aber.. ähm? ;-)
Die gestillte Audienz
Und dann zu uns, der Schaar, der Reaktion, die da sitzt, den Kopf schüttelt, aufschreit und wild alle Nazi-Schubladen öffnet, die gerade so einfallen, weil da einer ein vergangenheitsträchtiges Wort gesagt hat.
Sind wir denn wirklich so engstirnig, dass wir glauben, das alles sei so einfach? Der einzige Grund, der uns dazu verführt, ist die lähmende Angst vor dem, was war. Wir sind doch glücklich, wenn jemand so offensiv vorgeht und uns Griffstücke zeigt, mit denen wir ihn am Kragen packen und eintüten können. Wenn wir uns dann wie die Geier auf ihn gestürzt haben, sind wir besänftigt in der oberflächlichen Bekämpfung unserer obstruktiven Angst und können uns als Rächer des guten Geschmacks wieder entspannt auf dem Sofa zurücklehnen. Das ist toll, ehrlich.
Zu gerne aber vergessen wir dabei: Die wahre Gefahr geht nie von der Offensichtlichkeit aus. Sie bleibt versteckt in der nebulösen Unwissenheit des Du und ich.
vom 2. Oktober 2013
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warum genau sollte frühling nicht auch im herbst gehen?
vielleicht ist es nur ein traum, aber:
es wäre ein schöner.
vom 28. September 2013
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tether beat
Is your heart not heavy when she says goodbye
Do you reach for another when you turn off the light
Do you sigh yourself awake
Is there nothing you can fake
Do you wear it on your face like its all you can takeDoes your heart still beat
Does your heart still beat
Does your heart still beat
Does your heart still beatAll my golden looks will pay for you someday soon
All my grief now spills around youMy lover is so thin at the end of the day
Is it too much to ask for, put it away
Do we pry ourselves to sleep
Is there nothing that’s complete
Is this silver string pulling my hands to eatDoes your heart still beat
Does your heart still beat
Does your heart still beat
All my golden looks will pay for you someday soon
Does your heart still beat
Does your heart still beat
All my grief now spills around you
Does your heart still beat
Does your heart still beat
All my golden looks will pay for you someday soon
Does your heart still beat
Does your heart still beat
All my grief now spills around you
Does your heart still beat
» Twin Shadow – Tether Beat
vom 22. September 2013
deine wangen in falten
wenn mein wort dich trifft und du schmunzelst, legen sich deine wangen in falten als würde ein stein das wasser berühren und die kleinen wellen entfachen, denen wir als kinder so staunend nachschauten. wie steine, die eintauchen in die tiefe des meeres, stelle ich mir vor, wie mein wort einbricht in die tiefe in dir und überlege, was es wohl sehen könnte dort, was ich einfach nie sehen werde, weil es dir gehört.
vom 14. September 2013