[divalent gestrebt, unendlich)

Und wo es sonst so hinführt.

»Ach, was ich weiß, kann jeder wissen - mein Herz habe ich allein.« - Die Leiden des jungen Werther - Am 9. Mai 1772

Impression. Impression. Impression.

Ein Wort

Ein Wort, ein Satz –: aus Chiffren steigen
erkanntes Leben, jäher Sinn,
die Sonne steht, die Sphären schweigen,
und alles ballt sich zu ihm hin.

Ein Wort – ein Glanz, ein Flug, ein Feuer,
ein Flammenwurf, ein Sternenstrich –
und wieder Dunkel, ungeheuer,
im leeren Raum um Welt und Ich.

» Gottfried Benn

Ein Wort..

Mon cher ami

Als ich die Hand eines Menschen brauchte,
reichte mir jemand seine Pfote …
» unbekannt

In memoriam

Now that I'm a ghost

The day I turned into a ghost
was one of those I missed you most
Hollow eyes stare back at me
a weightless shape in your memory

My tears they fall invisibly
The inside never shows
I can bear the misery
now that Im a ghost

I swear I loved you all along

» THE GOOD MORNING DIARY – The day I turned into a ghost

vom 22. Juni 2015

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Ein Mitleben im Zeitlosen

Echte Bildung ist nicht Bildung zu irgendeinem Zwecke, sondern sie hat, wie jedes Streben nach dem Vollkommenen, ihren Sinn in sich selbst. So wie das Streben nach körperlicher Kraft, Gewandtheit und Schönheit nicht irgendeinen Endzweck hat, etwa den, uns reich, berühmt und mächtig zu machen, sondern seinen Lohn in sich selbst trägt, indem es unser Lebensgefühl und unser Selbstvertrauen steigert, indem es uns froher und glücklicher macht und uns ein höheres Gefühl von Sicherheit und Gesundheit gibt, ebenso ist auch das Streben nach »Bildung«, das heißt nach geistiger und seelischer Vervollkommnung, nicht ein mühsamer Weg zu irgendwelchen begrenzten Zielen, sondern ein beglückendes und stärkendes Erweitern unseres Bewußtseins, eine Bereicherung unserer Lebens- und Glücksmöglichkeiten. Darum ist echte Bildung, ebenso wie echte Körperkultur, Erfüllung und Antrieb zugleich, ist überall am Ziele und bleibt doch nirgends rasten, ist ein Unterwegssein im Unendlichen, ein Mitschwingen im Universum, ein Mitleben im Zeitlosen. Ihr Ziel ist nicht Steigerung einzelner Fähigkeiten und Leistungen, sondern sie hilft uns, unserem Leben einen Sinn zu geben, die Vergangenheit zu deuten, der Zukunft in furchtloser Bereitschaft offenzustehen.

Hermann Hesse, Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

vom 8. Juni 2015

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Es ist ruhig geworden

Sag mir, wenn wir in unseren zärtlichsten Momenten nur dies eine Gesicht vor Augen haben, was sollten wir lügen?

Es ist ruhig geworden, so ohne dein Leben in meinem. Ohne deine Enden in meiner Nacht und deinen Anfängen in meinem Morgen. Ohne deine Haut, deine Ahnung, dein Leben an und über mir, mit und in mir.
Es ist ruhig ohne deine Sanftheit zwischen den Zeilen, dein Zwinkern in der Stimme und den Haifischtränen, die übrig blieben von deinen Träumen. Die, von denen du nicht glaubtest, dass ich sie sehe und dieselben, die nicht ungeschehen zu machen sind, die ich aber doch zumindest unbedeutender machen wollte, verschlungen in meinem Kuss für heute und alle Zeit. Weißt du das eigentlich?

Es ist ruhig ohne dein Lachen und ohne deinen Augenblick auf meinem, weil deine Melodie in meinem Herzen fehlt und du.

Februar 2015



Dein Eindruck verbleibt, und dort, wo Zeit, wo Wind und Sturm ihn verwäscht, ihn Tag für Tag umspült und auszuhöhlen vermag, dort stehe ich staunend ob der Tiefe, in die keine Zeit, kein Wind und kein Sturm wohl je vordringen könnte.
So legt sich über meine Tage dein Dauern, doch ganz besonders über meine Nächte. Dort, wo der Geist nicht dem tüchtigen Tagwerk unterstellt, dort wo die Zügel sich lösen, die in der Helle jeden Pulsschlag führen, dort lebt er frei.
Und dort lebst du.

April 2015



Ja, dort lebst du.

Juni 2015

Damit du du bleibst und ich ich (Teil 1)

Lieben Sie. Hassen Sie. Aber, mit Nachdruck, tun Sie es gut. Machen Sie es leidenschaftlich. Lieben Sie das Hassen. Und hassen Sie das Lieben. Es gehört dazu. Wenn Sie nicht fühlen, fühlen Sie nicht genug. Wenn Sie den Blick nicht spüren, sind Sie auch nicht bereit, ihn zu erwidern. Wenn Sie sich nicht fühlen, fühlen Sie nur keine Veränderung. Springen Sie ins kalte Wasser. Tun Sie, was Sie noch nie getan haben. Denn: Wer keinen Fehler gemacht hat, hat nie etwas Neues probiert (A. Einstein).

Mit Blaupausenpapier sitze ich vor meinem Kopf und schreibe es ab, als wäre es ein Buch voller Weisheiten. Ich muss lachen. Es sind jene, die wir anderen gern an die Stirn schleudern, wenn wir dann eben auch nicht mehr weiter wissen und jene, mit denen wir gerne die Kalenderblätter schmücken, als hätten wir das wirklich verstanden, also das mit dem Leben, meine ich.
Ich glaube wir tun dies, damit wir sie nicht länger halten müssen. Es sind dieselben, die wir nie so leben wie wir sie leben sollten (wollten?, könnten?), zumindest stellen wir das fest, dann in diesen Minuten und Stunden der Stille, in denen wir nur wir sind. Die friedliche Koexistenz des Seins und der Bewusstwerdung ist irreal – also veräußern wir, was dem Bild des Seins nicht standhält, verpacken es in banale Weisheiten und feuern sie auf die Menschheit. Eine fadenscheinige Angelegenheit..

Es ist absurd anzunehmen, die Komplexität des Lebens, des Fühlens, des Denkens, des Entscheidens, des Handelns und des Glaubens, dies lasse sich in einem kleinen Satz (auf)lösen, ohne dass es eine andere Lebensmatrix tangiere. Es ist absurd anzunehmen, man könne plumpe, vielleicht schöngeistig geschriebene, aber dennoch plumpe Weisheiten auf sein Leben anwenden und sein Verhalten damit erklären oder gar rechtfertigen. Die Erklärung für unser Handeln liegt in unserem Fühlen, unserem Denken, unserem Entscheiden und Glauben, es liegt in unseren Erfahrungen und Werten – es liegt in uns als unser ureigenes Wesen und nicht im abgewrackten Motto vom 15. Januar, das ja nun echt viel zu schade war, um es wegzuschmeißen.

Das wirklich bemerkenswerte daran ist: niemand hat es wirklich verstanden, das Leben, meine ich. Ich nicht, du nicht, und schon gar nicht irgendeine Kalenderblattphrase.
Auf dem Weg zu uns werden wir uns ja doch nicht erreichen. Auch wenn ich diese Erkenntnis nicht ohne Melancholie niederbringen kann, so bedeutet sie mir doch die Gewissheit des Lebens und dessen, dass ich bin und bleibe. Der Weg zu uns ist einzig beschrieben von unserer Entwicklung, die bekanntlich nie aufhört und die wir als Unikat verstehen dürfen, solange wir sie leben lassen.

vom 17. Mai 2015

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But I know I'm out of my mind

<3

I’ve never felt so close
But now I know it’s over
And all I want to do is go home with you
But I know I’m out of my mind

» Shura – Touch

vom 11. Mai 2015

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