She wants revenge
vom 14. September 2014
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Als die Nacht mich nahm
Ich setze mich auf den Sessel, halb zu ihr gewandt, halb dem Bild zu, das ich so mag.
»Wie geht es Ihnen?«
»Die poetische oder die klare Version?«
»Ich mag Ihre Poesie.«
»Als die Nacht mich nahm, nahm sie mich ganz.«
vom 13. September 2014
Seelenwaise
Ich sehne mich
vertrauter Stern,
hier am Tag
wirkst du so fern
unantastbar
unverstanden
unerreichbar —
hab noch Fragen.
Ahnst du mich
wie einst gesagt
leucht den Weg,
dass ich gewagt;
dich zu finden
tief gefühlt;
dann zu halten
sanft berührt:
deine Seele
meine Seele
schreien unverholen
in die Nacht;
und ich sag dir,
dein Herz fehle
einst, da hab’ ich
‘ja’ gedacht.
Waise / April 2014
vom 13. September 2014
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Wenn zwei Seelen sich aufspannen sich zu berühren
Wenn zwei Seelen sich aufspannen sich zu berühren, ist es immer auch ein Spiel mit dem Feuer. Ich habe gespielt, ich habe mich verbrannt; aber verloren, das habe ich nicht.
Es sind Dinge, die wir nie über einander wissen werden; Dinge, die uns immer wieder zu einander ziehen mögen, wie ein zärtlich geknüpftes Band in der Dunkelheit. Ohne zu sehen, ohne es greifen zu können liegt es danieder, wenn wir es nicht brauchen und stämmt sich kräftig, wenn eine fällt.
Findest du nicht auch? Es ist sonderbar, ein solches Band. Auch wenn Welten zwischen uns liegen mögen, Jahre und Orte; es verbleibt, als würde es sich nichts machen aus dem Geist, der die Länder, ihre Höhen und die Tiefen beschreibt. Von mal zu mal scheint es gar, als würde es sich lustig machen über die vielen Worte, die doch nichts sagen können, weil sie nur einem Verstand entspringen, der dies nicht weiß.
Was wir wirklich fühlen, liegt und bleibt in uns, bis wir einmal auf jemanden treffen, der nicht danach fragen muss. Der sieht und fühlt. Der liebt und hält und erkennt, dass ein Wort nie so mächtig sein kann wie der Augenblick, wie das Gefühl, aus dem es sinnt.
vom 10. September 2014
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Du bist jetzt mein und ich deine
Dir liebe Braut,
Dein ewiges Licht
Musst du es noch länger begreifen?
Was ich dir versprach
es war kein Gedicht,
es war des Liebens
aller Gezeiten.
Ich weiß ich bin gut
doch will ich nur eins:
viel besser noch sein
für die meine.
Dein Leben ist da
Dein unendlich Mund,
Willst du es noch länger verneinen?
Was ich dir gegeben,
in dunklerer Stund
das Glück soll
für immer verbleiben.
Ich küss dir die Furcht
die Angst himmelfort,
bei dir will ich sein
oder keine.
Hör mir nur zu,
spür meine Luft;
du bist jetzt mein
und ich deine.
vom 10. September 2014
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Sag mir nicht
Sag mir nicht
dass ich bedeute
sag es nicht
dass du mich liest
dass an den Blüten
ich dich wollte
darfst du wissen
eh du gehst.
Sag mir nicht
dass ich es wollte
sag es nicht
dass du mich siehst
dass in den Nächten
ich dir folgte
war zu spüren
als du schliefst.
Sag mir nicht
ich sei dein Sinn;
sag doch nicht
was ich nicht bin.
Was ich will, kommt
vor Verlust
was ich will:
den einen Kuss.
vom 9. September 2014
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Wenn man die Augen zu macht, klingt der Regen wie Applaus
Was soll ich davon halten? Ich weiß es nicht genau
Es waren große Stücke, jetzt bleibt nur Schutt und Staub
Ich gehe jetzt nach Hause, ruf mich an, wenn du was brauchst
Wenn man die Augen zu macht, klingt der Regen wie Applaus
» Enno Bunger – Regen
vom 9. September 2014