denn wo nichts wäre
Ich dachte ja wirklich, das hatten wir geklärt. Und dann plusterst Du Dich auf wie ein verstörter Vogel für den Winterschlaf, nur das jetzt Sommer ist. Ich bin’s! Ja hallo?
Wir sind ein eingespieltes Team, nur absolut keine Teamplayer. Zwei Boote im Gedicht des Meeres, gesichtet und trotzdem aufeinander aufgefahren, Telefonnummern ausgetauscht, für die Versicherung versteht sich, das Nötigste repariert und dennoch hinterher geschimpft. Längst von den Zeilen erhoben, zum plastischen Objekt, und dann Subjekt geworden. Abhandlungen geschrieben, Abhandlungen gelebt, und dann dieser Augenblick, der alles nichtig macht. Jede zurück in ihrem eigenen Boot, jeweils mit einer kleinen Einschusskerbe verschmückt und dann den Nebel erdichtet: nichts zu sehen ist immerhin eine gute Ausrede. Kann man so sehen, denkt sich der Kopf: Ich muss ja nichts sehen, besinnt sich das weiche, eingebildete Zwischengeflecht.
Die Zeit der Verneinung: Nein, nein, nein, filtriert sich doch nur zu einem ja, ja, ja, denn wo nichts wäre, das zu verneinen ist, müsste man es ja auch nicht tun. Erwischt. Der Kopf ein Berserker, doch das Herz der vornehme Naseweiß des Odin. Lichtbrechung – Zwischenpause – Innehalten.
Dieser Augenblick also; der Blick, der meine Armeen enterbt. Muss ich Dich hassen, wenn ich Dich dafür auch lieben kann? Es folgern sich die Tage ohne Dich; der Bass überspielt das lauter werdende Grummeln des Weichstücks. Das Nichtige, in das Deine Abwesenheit alles zu tönen sucht, lässt sich vielleicht betäuben, aber nicht ignorieren – das weiß ich nun. Ich zähle die Kacheln unter den Füßen. Eins, zwei.. fünftausendsiebenhundertdreiundzwanzig. Und jetzt? Unmittelbar erinnere ich mich der Weichheit, beim Luftholen und dazwischen. Den Glanz Deiner Augen, die Landschaft Deiner selbst. Konservieren von jenem, das nicht zu konservieren ist, und es flucht der Schakal in seinem Gedicht:
Dein Momentum auf meinem.