der besuch
Es sitzt einsam an diesem schemenhaften See, der er sich behutsam und bestrebt in die Wogen der Dunkelheit schmiegt, das kleine Kind mit seinem lieblich blondem Schopf und seinem weißverspielt gerötetem Kleid. Es sitzt einsam der Poetentraum, der den Geist belegt und nicht mehr loslässt, für Stunden, Monate oder Leben, wie Träume das so zu pflegen tun.
Es ist derselbe See, an dem ich einst war und meine Zeichen in den Sand malte. Mir ist, ich wollte nichts so sehr als hier zu sein, und nun bin ich hier und sehe auf die Zeichen in ihrem rustikalen Charme, wie sie zerschlissen und verwischt sind von Zeit und Wind und der sich türmenden See, von der es hier kein Ende gibt. Nur Fußspuren sehe ich keine anderen als die kleinen zarten Tritte der Unschuld.
Es erwächst die einsame Angst, die mir befiehlt, und ich will nichts so sehr als fort zu dir, diesem dir in mir. Der Idee und das Heiligtum.
Des Ändern Not, der Spiegel im jungen, hellen Augenblau und die Entscheidung zur Lösung, zurückzulassen, was nicht sein darf, sein kann, aber vor allem nicht sein will. Es ist eine Reise in die casa memoria, in der bekanntlich nur findet, wer noch einmal finden wollte.
Sieh nur hin. Nein. Horche doch. Nein, lass mich ziehen, lass mich tanzen und spielen, lass mich die Buchstaben der Stadt erklettern, sie umstoßen und in Frage stellen. Sie hinterher verwirren und zusammenbasteln, wie in einer Buchstabensuppe, in der ich diese Antworten forme, doch nie ohne dich vorher flüsternd zu fragen: Du auch?
Und wenn nicht: wie dann?
Es gibt kein was? dazwischen. Es gibt kein ob und keine Frage der Existenz, die in den Verstand kriecht, ihn verlässlich aushöhlt und nicht mehr als ein paar schillernde Luftbläschen im gebrochenen Lichtversprechen zurücklässt. Da gibt es immer nur das wie, im heute, im gestern, auch im morgen.. als Frage des Lebens.
Wir waren, sind und werden sein. Das ist meine Antwort.