[divalent gestrebt, unendlich)

Und wo es sonst so hinführt.

»Ach, was ich weiß, kann jeder wissen - mein Herz habe ich allein.« - Die Leiden des jungen Werther - Am 9. Mai 1772

Impression. Impression. Impression.

Kapitelbruch

Wenn ich mein Herz frage, was es hier macht, muss ich dann nicht auch meinen Geist fragen, was er hier will, aber nicht darf?
Lebt man um der Liebe Willen, lebt man um der Arbeit? Lebt man um der Selbsterfüllung, oder um das als gesund beschlossene Mittelding für die jung-dynamische Unentschlossenheit? Für das Glück im Morgenrot, die gülden gewogene Verschwiegenheit im geabendlichten Gerstenfeld, oder den einsamen Schwan im beseelten Nachtsee?

Will ich sagen, mein Kapital sei die Liebe – glaubt ihr mir, oder stimmt ihr nur nickend ein, weil das ja irgendwie so sein muss in der heilvollen Welt zwischen fein geschmückter Bespaßungs- und Konsumentenrente?
Will ich sagen, mein Kapitell sei bestandslos, weil die Neuordnung im Minutentakt keinen Sinn für geschönte Applikationen erwartet?
Will ich sagen, mein Kapitel sei wie deines, weil wir es beide schreiben, weil wir es gemeinsam schreiben, auch wenn wir einander weder trauen noch trauen könnten, selbst wenn wir wollten?
Möchte ich am Ende deine Hand nehmen, weil ich ihren Schwung unter meiner Führung lieber sehe, denn unter anderer? Oder glaube ich tatsächlich an eine gedankenlose Besatzung? Bin ich albern? Du nicht?

Wenn ich dir sage, du seist mein Licht, findest du es dann nicht auch bedenklich, dass ich die Nacht bevorzuge? Wenn ich dir dann sage, du seist mein Stern, findest du es dann nicht auch bedenklich, dass Tausende allein mit dem Auge erkennbar sind?
Jedes Wort erlaubt die Flucht – und jeder Gedanke mehr übt sich mit dem letzten Biss in die verfrorene Säure der gefallenen Frucht.
Anders war es doch nie.