Kleine Mädchen
Wir hören gelb und atmen rot, und dort, sieh, es tanzt ein trunken Schmetterling auf dem smaragdschönen Wanderfalken über uns. Er kreiselt wie die leere Weinflasche in unserer Mitte. Willst du Wahrheit? Dann schwindel nicht mehr als ich.
Sie hüllen sich ein in die Fadenschwere dieser Herzen. Kleine Mädchen in der Stärke Unschuld, kleine Mädchen in der Zartheit Obhut, ein gespieltechter Kuss und noch ganz warm vor Freude. Sie tragen sich an den Händen, tragen sich an den Füßen und leben in den gewagten Vorstellungen ihrerselbst.
Wir sehen sie, und sehen auch uns, aber das Erkennen fehlt.
Mir gefallen wir heute besser. Heute sind wir wir. Damals waren wir Kinder. Wie Knete, formbar, und pressbar in alle Negative, die man uns vorsetzte. Sieh nur hin, in diesen Augen schwillt der gleiche Blick, die gleiche schmerzhafte Stille, die heute noch unsere Liebsten in den Wahnsinn treibt. Es war nicht unbeschwerter. Wir wussten nur nicht diese Leere zu wiegen.
Gerade baue ich dir für deine Füße ein Haus in den Sand.
Du bedauerst die verlorene Reinheit? Dann verlasse das Kalkül, dein feingeschnürtes Korsett, das dir gewissenhaft den letzten Herzverstand aus dem Leib zwängt und lerne wieder denken mit dem Herzen.
Und willst du Pflicht, dann zeig mir wo du stehst.