tausend sterne für zwei sekunden
ich stehe da vor dem gewitter, das so schaurig bunt den himmel erleuchtet und erwarte deine hand auf meinem becken und deinen körper hinter meinem, mich zu stützen, dass ich rückwegs nicht einfach umfalle vor diesem grellen kompositum an farben und licht, das so gar nicht in unsere nacht passt. ich freue mich auf den hauch deines atems an meinem hals, der seine wellen über und unter das schlüsselbein schlägt und dort eindringt und mein herz aufpumpt bis zur ewigkeit.
das grollen wird bedrohlicher und das pfeifen, die lichter multiplizieren sich, die farbgirlanden und glitzerglitterbögen, die tausend sterne für zwei sekunden; – und mit ihnen der grau-weiß-blaue schleier der künstlichkeit, der alles einhüllt und das klar der luft belegt.
ich stehe jetzt da in dem gewitter, das so nah ist, dass es auch direkt aus mir kommen könnte; jedes haar als zündschnur eines gedankens, der sich kurz im bunt entfaltet und dann für immer verglüht.
für immer, das hatten wir auch gesagt;
und dennoch bleibt der hauch jetzt aus.