warum eigentlich?
I
ich hatte den gesamten tag vollkommen negiert, man könnte sagen: ihn in all seiner schönheit missachtet. aber was interessieren schon die tage, in denen wir kaum mehr sind als ein verschlafenes knäuel zwischen weißen decken, die uns in ihrer wärme bergen und vergessen machen von der welt. vergessen in einem himmelbett aus traumburgen und sternen. vergessen in dem stillen manifest einer hingezogenheit, die kein gleichnis kennt.
II
ich hatte mich in deine zeilen versenkt, seite für seite, zelle um zelle. und weil das irgendwann kaum noch zu ertragen war, habe ich geschlafen. fast ein jahr lang.
jetzt aber frage ich: haben wir es besser nicht gewusst?
und weil wir die antwort doch wohl kennen: warum eigentlich nicht?
III
es gibt fragen, auf die wir keine antwort brauchen, weil sie in der vergangenheit gestellt wurden. wir aber sind gegenwärtig: hier eine narbe, sie ist alt und verwoben. hier ein dorn, ausgebildet, um irgendetwas zu schützen, was am ende gar keinen schutz bedurfte. und hier eine tiefe, naja, die war da immer schon.
im hier sind wir gänzlich
– die, der das herz auf den kopf gefallen ist und die gleiche, die gelernt hat genau das zuzulassen –
und wir haben darauf zu achten, dass das auch so bleibt.