[divalent gestrebt, unendlich)

Und wo es sonst so hinführt.

»Ach, was ich weiß, kann jeder wissen - mein Herz habe ich allein.« - Die Leiden des jungen Werther - Am 9. Mai 1772

Impression. Impression. Impression.

Xenon

Xenon kreischt im Abendlicht
sein Flämmchen aus dem Gleichgewicht.
Ein spalten Zünglein, ein Menschen Wort,
ein leer im hier, ein Sog im dort,
trägt auch mir das Licht sinnfort.

vom 11. Februar 2011

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mein kinderkleid

was dem kindestraum entrissen,
reinheit, frieden, sanftes spiel;
im zart gewachsnen menschenbild,
ist auch im horizont verblichen,
weil es ihn nicht zu halten gilt.

doch der traum, den ich einst hatte,
freiheit, lieben, starkes ziel;
der mir war die hand aus jedem leid,
zwingt mich hier zu dieser schotte,
als suchte ich mein kinderkleid.

vom 24. Januar 2011

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Bishin die Seele sich erbricht

So will es uns alles und nichts,
der trauten Sanftmut altes Schleierspiel,
bishin die Seele sich erbricht,
und in den tosend tauben Schmerz verfiel.

Traurig die Erinnerung trifft
des bebend kalten Wahrheitskern,
fühlt dessen Liebe sich verschifft,
nur bleibt das Herz dem Meere fern.

vom 13. Januar 2011

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ende war

manchmal starre ich uns hinterher,
wie wir herz in herz und froh,
und weinend,
nur vor glück,
und manchmal vor schmerz,
diesen weg.

und wir bezwingen, und schauen zurück,
und lachen uns aus,
weil wir nicht anders können,
und wollen,
doch wissen, das
ende war

vom 13. Oktober 2010

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Auch wenn du blind wärst.

Wenn ich dir folge,
folgst du mir?
Wenn ich bleibe,
bleibst du hier?

Du willst mich lesen?
Und wenn du blind bist?
Auch wenn du blind wärst?

Ich bin kein Buch, ich bin nur Wort,
gekünstelt im Bann der Wortlosigkeit.
Ich bin sprachlos, weil ich keine Sprache kenne,
die vermag, was ich muss.

Eine Leiche ohne Körper,
ein Wort ohne Buchstabe,
Ein Buch ohne Seite,
Berechnung ohne Kalkül.

Schenke mir Leben,
wo ich nur Ausdruck kenne.
Schenke mir Verstand,
wo mein Kopf rollt.
Ich male den Hintergrund:
Tiefen, Höhen, versetzt, beschattet.
Alle Regeln der Welt,
bloß niemals Gesetz.

Lass Szenerie spielen,
die schwarze Kunst radiert
Ihr Sein.

vom 19. November 2009

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Zyklus „T“, I

Ein Pflänzchen gepflückt, der Wurzeln entrissen. Dem Herzen verblichen,
ein Tod ist geglückt.

vom 11. Juli 2009

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gezwungen

Entfernt des wärmsten Gefühls,
gefangen in der Kälte des Alltags, der Menschen, Maschinen.
Zu äußern, was du willst,
nicht, was ich denke.
Schein des gewollten Lebens
in Echtheit spielerischer Kunst.
Nenn dich einzig
zwischen grau gestreckter Masse.

vom 1. Februar 2009

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